- Urzidil
- Ụrzidil,Johannes, österreichischer Schriftsteller, * Prag 3. 2. 1896, ✝ Rom 2. 11. 1970; war 1921-32 Pressebeirat der deutschen Gesandtschaft in Prag, wo er im Umfeld des Prager Kreises verkehrte; 1935-37 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »Das Silberboot«, emigrierte 1939 über Italien nach Großbritannien, lebte ab 1941 in New York, 1946 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft; u. a. Mitarbeiter des Rundfunksenders »Voice of America«. Schrieb nach Anfängen mit expressionistischer Lyrik v. a. Romane und Erzählungen, in denen die starke Bindung an seine böhmische Heimat zum Ausdruck kommt (»Die verlorene Geliebte«, 1956; »Prager Triptychon«, 1960) sowie Essays (»Goethe in Böhmen«, 1932, erweitert 1962); daneben entstanden Übersetzungen aus dem Englischen. 1964 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis.Weitere Werke: Gedichte: Sturz der Verdammten (1919); Die Stimme (1930).Erzählungen und Romane: Der Trauermantel (1945); Die Memnonsäule (1957); Das große Halleluja (1959); Das Elefantenblatt (1962); Die erbeuteten Frauen (1966); Bist du es, Ronald? (1968); Die letzte Tombola (herausgegeben 1971); Morgen fahr' ich heim (herausgegeben 1971).Essays: Amerika und die Antike (1964); Da geht Kafka (1965, erweitert 1966); Väterliches aus Prag und Handwerkliches aus New York (1969).C. Helling: J. U. u. Prag (Triest 1981).
Universal-Lexikon. 2012.